Von den Anfängen im frühen 20. Jahrhundert bis heute, hat der Blues, in seiner Entwicklung und Einflüsse in verschiedenen Musikstilen, eine bunte Vielfalt erzeugt und hinterlassen.
Der vokalen und instrumentalen Musikform liegt das 12-taktige Blues-Schema zugrunde. Die Melodien verwenden typische Blue Notes und werden rhythmisch meist im Swing feel gespielt.
» Wenn Du verstanden hast wie man Blues spielt, wird es Dir viel leichter fallen in anderen Stilistiken zu spielen, egal ob Funk, Soul, Jazz, Pop, Rock, Reggae oder Heavy Metal. «
Jack Bruce
Malted Milk
Robert Johnson (1911-1938) aus Mississippi war der King of the Delta Blues und inspirierte viele Gitarristen bis heute.
Eric Clapton bei seinem legendären »MTV Unplugged«-Konzert (1992).
Noten/TAB
Malted Milk
Guitar Boogie
Der Guitar Boogie, Arrangement für Akustik-Gitarrenduo, teilt sich in Melodie- und Rhytmusgitarre auf.
Noten/TAB
Guitar Boogie
Melodiegitarre
Die Melodie kann mit den Fingern im Wechselschlag p i, oder mit dem Plektrum im Wechselschlag angeschlagen werden.
Rhytmusgitarre
Die Rhythmusgitarre spielt den Basis-Rhythmus im 4/4-Takt.
Für Grundakkorde mit Leersaiten, die kurz klingen sollen, wird mit dem Handballen der Anschlagshand gedämpft.
Beachte: In der Notation kann dies mit dem Punkt unterhalb des Betonungszeichen oder mit einer Pause angezeigt werden.
12-Takt-Blues-Schema
|A7
|A7
|A7
|A7
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|D7
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|A7
|A7
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|E7
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|A7
|E7
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Blues in A
Der Blues in A, Arrangement für Akustik-Gitarrenduo, teilt sich in Melodie- und Begleitgitarre auf.
Melodiegitarre
Begleitgitarre
Die Begleitgitarre wird bei der Wiederholung mit dem Handballen gedämpft (heel damping).
T-Bone Backwards
Dieses Bluesthema (nach C.C. Cale) wird ausschließlich mit der A-Moll-Pentatonik-Skala – Box 1 – gespielt. Das Arrangement für Akustik-Gitarrenduo kann mit den Fingern oder dem Plektrum, auf der Nylonsaiten- oder Stahlsaiten-Gitarre, gespielt werden.
Partitur
Folge: A B C C A B Ending
Gitarre 1
Folge: A B C C A B Ending
Gitarre 2
3-stimmige Bluesakkorde
Folge: A B C C A B Ending
Blues Demo
Ben Butler spielt das Fingerpicking-Demostück dreimal auf verschiedenen Modellen von Córdoba Mini-Gitarren.
Die Transkription ist von der zweiten, mittleren Variante. Um die gleiche Stimmung zu erhalten wird auf der Standardgitarre der Kapodaster im 5. Bund aufgesetzt.
Das Video startet bei der zweiten Variante (0:33)!
Noten/TAB
Blues Demo
Beachte:
Ben Butler spielt in Takt 10 (A7-Akkord), in der zweiten Takthälfte ein D9. Dieser wurde mit einem C# (dim7) ersetzt.
Der Ending Tag (Schluss-Anhang) basiert auf einer Technik von Lenny Breau. Es ist eine Mischung aus den E13 (b5)-Akkordtönen und seinen künstlichen Flageoletts.
Blue Finger
Blue Finger ist ein Fingerpicking-Stück von Jerry Reed (1937-2008). Die folgenden zwei Versionen sind von Chet Atkins (1924-2001) und Marcel Dadi (1951-1996) eingespielt. Die Transkription lehnt sich an die Version von Marcel Dadi.
Die pentatonische Skala von A-Moll wird über das ganze 12-taktige Blues-Schema in A gespielt, mit den Akkorden A7, D7 und E7.
Die roten Punkte zeigen den Grundton (a) der A-Moll-Pentatonik-Skala: 1b3 4 5 b7.
Das linke Akkorddiagramm zeigt die Töne der pentatonischen A-Moll-Skala über das ganze Griffbrett. Die ersten Schritte oder Versuche einer Improvisation können mit den einzelnen Boxen ausprobiert werden. Es gilt in Erfahrung zu bringen welche Töne wie zu den Akkorden des Bluesschemas passen.
Die Melodie des Blues in A wird in der Box 4 gespielt.
Die folgenden Basis-Fingersätze sind für das skalenmäßige Spiel und können den entsprechenden Melodiephrasen verändert werden.
A-Blues-Skala
Die blauen Punkte zeigen die flattet fivth (b5) der A-Blues-Skala: 1b3 4 b5 5 b7.
Arpeggios
Die roten Punkte zeigen den Grundton der Dominantsept-Arpeggios: 1 3 5 b7.
Ein Arpeggio besteht aus Tönen eines Akkordes, die nacheinander gespielt werden.
Blues Theorie
Blue Notes
Blue Notes sind die charakteristischen Melodietöne des Blues.
kleine Terz · b3
wird auch als Blues-Bending (1/4-Ton-Bending) gespielt.
kleine Septime · b7
ist keine Dissananz wie in der klassischen Harmonielehre
verminderte Quinte · b5
wird im Jazz als flattet fivth bezeichnet.
Blues-Schema
Das Standard-Blues-Schema ist eine 12-taktige Akkordfolge (12-bar Blues). Das Durchspielen einer Akkordfolge wird als Durchgang (Chorus) bezeichnet. Ein Blues besteht aus mehreren solcher Durchgänge, die grundsätzlich das gleiche Schema haben.
12-Takt-Blues-Schema
|A7
|A7
|A7
|A7
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|D7
|D7
|A7
|A7
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|E7
|D7
|A7
|E7
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Der Chorus ist die entsprechende Bezeichnung für einen Durchgang.
Das Intro bezeichnet allgemein die Einleitung eines Stückes. Dies kann im Blues ein ganzer Durchgang sein, beispielsweise der Instrumentalteil vor dem Vokalteil, oder die Takte vor dem ersten Durchgang.
Das Turnaround ist die Überleitung der letzten zwei Takte eines Blues-Schemas zum nächsten Durchgang.
Das Ending wird an Stelle des Turnarounds gespielt und ist die Schlussphrase des Stückes.
Der Ending Tag ist ein angehängter Schluss (Schluss-Anhang) mit zusätzlichen Takten.
Fill ins sind Instrumentalphrasen (Füller) zwischen den Gesangsphrasen.
Das Solo ist im Gegensatz zum Thema oder Gesangsteil die improvisierte, oder teilweise improvisierte, seltener auch festgelegte (komponierte) Melodie eines Durchgangs.
Blues-Melodien basieren oft auf dem Frage-und-Antwort-Prinzip (Call-and-Response) wie es bei typischen Blues-Soli zu hören ist.
Swing feel
Die Bezeichnung Swing feel, die am Anfang eines Stückes steht, weist darauf hin, dass das Stück nicht wie notiert mit einer Zweierunterteilung, sondern in einer Dreierunterteilung gespielt werden soll.